Qualität der Schulverpflegung

Qualität der Schulverpflegung

Fakten zur Schulverpflegung

Wie gut ist die Qualität der Verpflegung an deutschen Schulen? Was funktioniert bereits gut und wo gibt es noch Handlungsbedarf?

In einer Studie im Auftrag Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Qualität der Schulverpflegung (BMEL 2016) ergab sich folgendes Bild:

  • Zu Beginn etwas Erfreuliches: Fast 95 % der befragten Grundschülerinnen und Grundschüler gaben an, dass an ihrer Schule ein warmes Mittagessen angeboten wird.

  • In den Grundschulen mit Ganztagsangebot nimmt durchschnittlich etwa die Hälfte der Kinder das Mittagsangebot wahr. Allerdings unterscheiden sich die Zahlen teilweise deutlich in den verschiedenen Bundesländern.

  • Eine Mittagsmahlzeit kostet durchschnittlich 2,70 €.

Wo gibt es noch Defizite?

  • Der DGE-Qualitätsstandard empfiehlt den Schulen, mindestens 45 Minuten für das Mittagessen einzuplanen. Das wird allerdings nur in jeweils zwei von fünf Schulen erfüllt. In jeder dritten Schule haben die Kinder sogar weniger als 30 Minuten Zeit zum Essen.

  • Die Mehrheit der befragen Schulen erfüllt die Empfehlung, täglich Gemüse zu servieren, einige haben hier allerdings noch Defizite.

  • Knapp die Hälfte der Schulen bietet an mindestens acht von zwanzig Tagen Rohkost oder Salat im Speiseplan an.

  • In knapp vier von fünf Schulen wird zu oft Fleisch serviert, während bei zwei von fünf Schulen Seefisch zu selten auf den Teller kommt.

Aber was meinen eigentlich die Schülerinnen und Schüler?

  • Weniger als ein Drittel der befragten Kinder gibt an, in der Schule zu essen, weil es gut schmeckt. Dementsprechend ist der (schlechte) Geschmack auch der am häufigsten genannte Grund für die Kinder, nicht in der Schule zu essen.

  • Die Speiseräume finden die Schüler und Schülerinnen oft zu ungemütlich oder zu laut. Für das Mittagessen in der Schule formulieren sie folgende Wünsche: mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten, einen besseren Geschmack und mehr Abwechslung im Speiseplan.

  • Zu den Lieblingsgerichten der Kinder gehören Nudeln, Pizza, Pfannkuchen und Pommes. Oft nicht gemocht werden hingegen Spinat, Suppe, Fisch und Kartoffeln.

  • Durchschnittlich geben die Grundschülerinnen und Grundschüler ihrem Schulessen die Note 2,5.

Tipp:

Hilfreich bei der Verbesserung der Schulverpflegung ist es, die Schülerinnen und Schüler aktiv miteinzubeziehen. Das kann von der Gestaltung des Speiseraums über die Mitarbeit in Gremien bis hin zur Mitgestaltung des Speiseplans reichen, falls dies organisatorisch möglich ist. Ebenfalls können die Kinder zum Beispiel beim Abräumen des Geschirrs mit eingebunden werden.

Gutes Schulessen - Eine Gemeinschaftsaufgabe!

Die Schulleitung, aber auch die Lehrer und Lehrerinnen sind hier im Besonderen gefordert. Sie können ihren Schülerinnen und Schülern mit gutem Beispiel vorangehen und mit ihnen und dem Kollegium gemeinsam essen. Sie können sich außerdem dafür engagieren, dass die Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Pausenzeiten, so gestaltet sind, dass sie für alle angenehm und gesundheitsförderlich sind. Eine Schulmensa sollte viel mehr als nur ein Ort der Nahrungsaufnahme sein. Hier wird die Nahrungsprägung der Kinder sowie ihre Freude an gesundem Essen beeinflusst und sie erwerben darüber hinaus viele soziale Fähigkeiten.

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