Was ist gute gesunde Schule?

Was ist gute gesunde Schule?

Es ist sinnvoll, denn wir wissen, dass es sich lohnt!

Doch eine gute gesunde Schule geht weit über die Vermittlung von Wissen zu diesen Themen hinaus. Es mag überraschen, aber gute gesunde Schulen sind nicht in erster Linie durch ein Sanitätsteam, ein außergewöhnliches Sportangebot oder ein ernährungszertifiziertes Essen gekennzeichnet, auch nicht durch Gütesiegel und Auszeichnungen. Ihre Merkmale sind eher in ihrer „Kultur“ zu finden.

 

Eine gute gesunde Schule tut viel dafür,

  • dass möglichst alle eine gemeinsame, verbindliche und verbindende Vorstellung von Schule, von Unterricht und vom Lehren und Lernen haben,

  • dass sich alle gemeinsam festgelegten Werten verpflichtet fühlen und dementsprechend handeln,

  • dass das Klima durch gegenseitige Unterstützung und Hilfe geprägt ist,

  • dass sie die Vielfalt im Kollegium, in den Klassen und in der Elternschaft als Chance sieht und nutzt,

  • dass die Schule stabile Teamstrukturen aufgebaut hat,

  • dass sie ihren Unterricht kontinuierlich „vom Lernen aus“ weiterentwickelt,

  • dass sie die Lernumgebungen aktiv und gesundheitsförderlich (ergonomisch, bewegungsfreundlich, …) gestaltet,

  • dass sie hohe, aber realistische Leistungsforderungen an sich und die Schülerinnen und Schüler stellt,

  • dass sie in ihrem Leitungshandeln (Schulleitung, Klassenleitung, Teamleitung, …) die Wirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit berücksichtigt,

  • dass sie kontinuierlich ihre eigene Entwicklung im Blick hat und dazu auch den Blick von außen nutzt.

Was macht eine gute gesunde Schule aus?

Gute gesunde Schulen …

  1. stellen ein positives Schulklima her und bewahren es,

  2. behalten die Beziehungen aufmerksam im Blick,

  3. beachten das Wohlbefinden aller Beteiligten.

In einer guten gesunden Schule wird also vor allem „gesund gelehrt und gelernt“. Besonders die folgenden Adjektive kennzeichnen dieses „gesunde Lehren und Lernen“: partizipativ, wertschätzend, transparent, unterstützend, gemeinsam, belastungsgerecht, ergonomisch, kohärent, datengestützt, zielorientiert, mitarbeiterorientiert.

Aber natürlich wird auch „Gesundes gelehrt und gelernt", unter anderen: Selbstwertgefühl, Bewegung, Ernährung, Entspannung, Empowerment, Toleranz, Verantwortung, Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft, Prävention. Und eine gute gesunde Schule gestaltet die Rahmenbedingungen, die Lern- und Arbeitsplätze sowie die Bewegungs- und Ruheräume bewusst, achtet sorgsam auf das Schulklima sowie auf die Leistungs- und Anerkennungskultur.

Tipp:

Die gute gesunde Schule lässt sich wie folgt beschreiben:

  1. Eine gute gesunde Schule verständigt sich über ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag, setzt ihn erfolgreich um und leistet damit einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.

  2. Sie weist gute Qualitäten in ihren pädagogischen Wirkungen und ihrem Bildungs- und Erziehungserfolg, der Qualität von Schule und Unterricht sowie der Gesundheitsbildung und Gesundheitserziehung von Schülerinnen und Schülern auf.

  3. Sie sorgt für die stetige und nachhaltige Verbesserung dieser Bereiche durch die konsequente und systematische Anwendung von Erkenntnissen der Gesundheits- und Bildungswissenschaften.

Definition der guten gesunden Schule im Landesprogramm NRW Bildung und Gesundheit

„Eine gute gesunde Schule ist demzufolge eine Schule, die Unterricht und Erziehung, Lehren und Lernen, Führung und Management sowie Schulkultur und Schulklima durch geeignete Maßnahmen gesundheitsförderlich gestaltet und so die Bildungsqualität insgesamt verbessert. Gleichzeitig verwirklicht sie die spezifischen Gesundheitsbildungsziele, die zu ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gehören. Darüber hinaus nutzt die Schule auch das präventive und gesundheitsförderliche Potential originär pädagogischer Maßnahmen (z. B. der individuellen Förderung und der Inklusion) für die Erhöhung der Gesundheitsqualität der schulischen Akteure und des Systems Schule als Ganzes.“ (Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW, 2017, S. 4)

Was sind die zentralen Entwicklungsaufgaben für gesunde Schulen?

Für die Entwicklung gesunder Schulen sollten nachhaltige Strategien erarbeitet werden. Wichtig ist, dass die schulische Gesundheitsförderung zu einem integralen Bestandteil von Schulentwicklung wird und nicht in einer Aneinanderreihung von Einzelprojekten endet. Gesundheitsförderung kann dann erfolgreich werden, wenn sie sich in den unterschiedlichen Aspekten der Entwicklungsaufgaben wiederfindet.

Tipp:

Die Förderung der Gesundheit in der Lebenswelt Schule kann ein wichtiger Anlass für Veränderungsprozesse sein. Veränderungen anzustoßen, sie zu koordinieren und zum Erfolg zu führen, ist eine große, aber gemeinsam zu bewältigende Herausforderung.

Wie kann man einen Bedarf erkennen und Veränderungen anstoßen?

Entwicklung zu gestalten und anzustoßen, ist nicht so ganz einfach, doch Schulen können sich verändern. Dies gelingt am besten, wenn sie ihre Entwicklung patizipativ gestalten und möglichst alle Akteure in die Veränderungsprozesse einbinden. So können Verbesserungspotentiale rechtzeitig erkannt werden und Veränderungen konsequent gefördert und sozial- und gesundheitsverträglich gestaltet werden. So kann Schulentwicklung positiv gestaltet werden.

Schulentwicklungen sind vor allem dann erfolgversprechend, wenn die Schule:

  • ihre Stärken und Schwächen kennt,

  • ihre Ressourcen und Potenziale nutzt,

  • alle beteiligten Akteure einbindet,

  • bereit ist, von den Erfahrungen anderer zu lernen,

  • sich an einem attraktiven, realisierbaren Ziel orientiert,

  • systematisch vorgeht.

Welche Hilfen und Leitfäden gibt es für die Schulentwicklung?

Für Schulentwicklungsprozesse gibt es weder Standards oder allgemeingültige Vorgaben noch Leitfäden oder klar definierte Verfahrensabläufe. Aus diesem Grund sollten alle Beteiligten die Qualitätsziele und Werteorientierung der Schule verinnerlicht haben, um dementsprechend zu handeln und die Veränderungen zu planen. Qualität wird damit zu einer Frage von Motivation, Einsicht, Können und Engagement aller Beteiligten.

Schulentwicklung wird für alle Beteiligten zu einem sinnstiftenden und positiven Prozess, wenn sie an folgenden Aspekten orientiert ist:

  • dem Kohärenzsinn (Verstehbarkeit, Machbarkeit, Sinnhaftigkeit),

  • einem konstruktiven Umgang mit Stress,

  • den Ressourcen statt an den Defiziten,

  • Partizipation und Transparenz als Handlungsprinzipien,

  • Empowerment und Solidarität als Leitbilder,

  • Lebensweltbezug als Orientierungsrahmen.

Hilfen

Das GAB-Verfahren widmet sich dem Qualitätsmanagement in pädagogischen und sozialen Arbeitsfeldern. Der Leitfaden beschreibt, wie man in einer Organisation konkret vorgehen kann, um ein vollständiges Qualitätsmanagement zu entwickeln und zu etablieren (Maurus u. a. 2016). Schauen Sie einmal hinein und holen Sie sich Tipps zur Umsetzung eigener Vorhaben.

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