Betriebliche Gesundheitsförderung in der Schule

Betriebliche Gesundheitsförderung in der Schule

Gesundheit für die ganze Schule

In einer Schule arbeiten – und das wird häufig vergessen - neben den Lehrkräften noch viele weitere Menschen, die für einen reibungslosen Schulalltag sorgen. Zu nennen sind hier zum Beispiel Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Erzieherinnen und Erzieher, Reinigungskräfte, Küchenkräfte und noch viele weitere.

Ihre Gesundheit zu fördern ist ebenfalls Teil der Schulentwicklung zur gesundheitsfördernden Schule. Deshalb ist es besonders wichtig, diese Personengruppen von Beginn an in den Prozess zu integrieren.

© VadimGuzhva, stock.adobe.com

Tipp:

Bei Veränderungen gilt grundsätzlich, dass alle Personengruppen am Veränderungsprozess beteiligt werden und auch gehört werden sollten. So werden auch Veränderungsprozesse zur Gesundheitsförderung am besten mit allen gemeinsam entwickelt. Das fördert ganz entscheidend die Akzeptanz, denn die Maßnahmen sind dann an den realen Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert und nicht einfach von “oben“ beschlossen.

Die Grundlage

Die Gesundheit der Beschäftigten und deren Verbesserung sollten im Schulentwicklungsplan enthalten sein und sind ein wichtiger Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung. Wenn Sie die Gesundheitsförderung der Beschäftigten in der Schule vorantreiben möchten, dann können folgende Hinweise zum Vorgehen hilfreich für Sie sein:

1. Analyse des Ist-Zustands und Zielformulierung

Für die Formulierung gemeinsamer Gesundheitsziele ist es empfehlenswert einen Gesundheitszirkel, beziehungsweise einen Arbeitskreis zu bilden. Hier sollten Mitarbeiter aus jedem schulischen Arbeitsbereich integriert werden. Sie sind Vertreter und gleichzeitig Experten für die Bedürfnisse dieser Personengruppe (BKK Bundesverband 2012, S. 24).

Im ersten Schritt sollte eine Analyse des Ist-Zustandes und damit auch des Handlungsbedarfs erfolgen. Hier ist der Einsatz von Instrumenten sehr hilfreich, um den Handlungsbedarf an der eigenen Schule individuell identifizieren zu können. Lesen Sie dazu auch den Artikel Gesundheitsförderung umsetzten – Hilfen und Tipps. Außerdem sollte geprüft werden, in welcher Weise bereits Ziele oder Konzepte vorhanden und im Schulprogramm oder im Schulentwicklungsplan festgehalten sind. Zusätzlich können Handlungsbedarfe von den jeweiligen Experten zusammengetragen werden.

Als nächstes sollten gemeinsam Ziele formuliert werden. Wenn also die Lärmbelastung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sekretariat als problematisch identifiziert wurde, könnte ein realistisches Ziel lauten, die Lärmbelastung für diese zu verringern (BKK Bundesverband 2012, S. 27).

Tipp:

In der Broschüre des BKK Bundesverbands finden Sie ab Seite 31 auch eine Checkliste, die Ihnen helfen kann Handlungsbedarf bezüglich der betrieblichen Gesundheitsförderung speziell in Ihrer Grundschule zu erkennen.

2. Planung und Umsetzung

Auf die Formulierung der Ziele folgt dann die Planung konkreter Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele. Ein Beispiel könnte der Umzug des Sekretariats in einen ruhigeren Raum sein. Ist dies nicht möglich und das Sekretariat befindet sich in der Nähe der Pausenhalle und dem Lehrerzimmer, dann könnte die Anbringung neuer Schalldämmplatten Abhilfe schaffen. Hier gilt es auch zu klären, welche der möglichen Maßnahmen mit weniger Aufwand verbunden wäre (BKK Bundesverband 2012, S. 28). Versuchen Sie zu Beginn nicht gleich das komplizierteste Problem anzugehen. Insbesondere am Anfang des Prozesses ist ein Erfolgserlebnis besonders förderlich für den weiteren Prozess. Haben Sie sich für eine Maßnahme entschieden, sollten Sie gleich einen Zeitplan für die Umsetzung aufstellen, und alle offenen Fragen (zum Beispiel wie die Anbringung der Dämmplatten finanziert werden kann) klären. Außerdem sollten die Aufgaben für die Umsetzung verteilt werden und die Schulleitung, sofern zuvor nicht beteilig, involviert werden (BKK Bundesverband 2012, S. 28f.). Versuchen Sie bei der Planung die Verhältnisse vor Ort zu berücksichtigen, aber auch Maßnahmen, die das Verhalten betreffen mit zu denken. So kann das Anbringen von Dämmplatten den Lärm reduzieren und durch die Einführung von Ruhe- oder Meditationspausen können gezielt Ruhephasen und ein Bewusstsein für Ruhe geschaffen werden.

3. Durchführung

Als nächstes erfolgt dann die Durchführung der Maßnahmen. Versuchen Sie dabei Plan und Umsetzung im Prozess zu vergleichen, um Störfaktoren, wie zum Beispiel eine Abweichung vom Zeitplan, möglichst früh zu identifizieren (BKK Bundesverband 2012, S. 29). Und auch, wenn der Begriff „Maßnahmen“ so groß klingt, es sind manches Mal auch ganz einfache und kleine Veränderungen, die eine große Wirkung haben können. Haben Sie zum Beispiel schon einmal darüber nachgedacht kleine Filzplättchen unter Tische und Stühle zu kleben, damit eine Veränderung der Anordnung der Tische nicht jedes Mal zur akustischen Belastungsprobe wird?

Tipp:

In der Broschüre des BKK Bundesverbands finden Sie ab Seite 38 leicht umzusetzende Tipps zur Gesundheitsförderung bezogen auf verschiedene Handlungsfelder.

4. Auswertung und Kontrolle

Die letzte Phase ist die der Auswertung und Kontrolle. Dieser Schritt wird häufig unterschätzt, und das obwohl er eine zentrale Rolle im Prozess der Gesundheitsförderung einnimmt. Stellen Sie sich vor, Sie haben die neuen, teuren Schalldämmplatten an den Wänden des Sekretariats anbringen lassen und nun hoffen Sie, dass alle zufrieden sind, denn die Platten hängen schließlich. Wenn Sie so vorgehen, entgeht Ihnen ein ganz entscheidender Teil des Veränderungsprozesses – nämlich ob Ihre Maßnahme überhaupt Erfolg hatte. Das können Sie nur herausfinden, wenn Sie überprüfen, ob Ihre vorab aufgestellten Ziele erreicht werden konnten. Hier zeigt sich übrigens auch der Vorteil einer guten Dokumentation (BKK Bundesverband 2012, S. 29f.). Sie wollten die Lärmbelastung für die Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter im Sekretariat verringern. Sie könnten also eine Befragung dieser durchführen, inwiefern sich ihre persönliche Belastung durch den Lärm verringert hat. Außerdem können Sie mithilfe eines Messgeräts die objektive Veränderung der Lautstärke im Sekretariat messen. Wenn Sie feststellen, dass sich die Lärmbelastung verringert hat, ist das ein tolles Ergebnis, welches Sie aber dennoch in regelmäßigen Abständen kontrollieren sollten. Im Gesundheitszirkel können die Vertreter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule regelmäßig um Feedback gebeten werden und eine Messung der Lärmbelastung kann in festgelegten Abständen implementiert werden.

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